Unsere Studi-O-Mat Antworten


1. Die Universität sollte Arbeiter:innenkinder aktiver unterstützen.

JA
Chancengerechtigkeit ist Kernanliegen einer solidarischen Leistungsgesellschaft. Die Universität muss Barrieren abbauen, die nicht durch Leistung, sondern durch Herkunft entstehen. Unterstützung heißt jedoch nicht Bevorzugung, sondern gezielte Förderung im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Dies kann und soll über entsprechende Programme, Mentorenschaften und Werbung geschehen.

 

2. Die Verfasste Studierendenschaft sollte sich für die Abschaffung von Zweitstudiengebühren einsetzen.

NEIN
Ein Zweitstudium ist eine freiwillige Zusatzqualifikation, die über die von der Gesellschaft solidarisch bereitgestellte akademische Ressourcen hinausgehen. Es ist vertretbar, hierfür einen moderaten Eigenbeitrag zu fordern, solange Härtefallregelungen bestehen. Die Mittel sollen gezielt in die Qualitätssicherung der Lehre fließen.

 

3. Die Verfasste Studierendenschaft sollte sich für eine Erhöhung des BAföG einsetzen.

JA
Das BAföG ist ein zentrales Instrument für Chancengerechtigkeit und hat sich in der Vergangenheit für Studenten bewährt. Durch Inflation und gestiegene Lebenserhaltungskosten droht jedoch gerade in Universitätsstädten die Gefahr, dass die Beträge von der Realität überholt werden. Eine dynamisierte Anpassung stärkt daher Bildungsgerechtigkeit ohne das Leistungsprinzip aufzugeben.

 

4. Die Universität sollte sich für mehr Inklusivität und Inklusion in allen wissenschaftlichen Bereichen einsetzen.

JA
Wissenschaft, Forschung und Lehre leben vom Zugang aller Talente, ganz gleich ob körperlich beeinträchtigt oder limitiert. Barrierefreiheit und Offenheit sind kein Widerspruch zu Exzellenz, sondern ihre Voraussetzung. Inklusion muss jedoch praktikabel bleiben und darf nicht zum Selbstzweck werden.

 

5. Die Universität sollte sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit in allen wissenschaftlichen Bereichen einsetzen.

NEUTRAL
Gleichberechtigung im Zugang zu akademischen Karrieren ist selbstverständlich. Eine aktive Diskriminierung aufgrund des Geschlechts lehnen wir selbstverständlich ab; ebenso aber Quotenregelungen, die individuelle Leistung relativieren.

 

6. Die Verfasste Studierendenschaft sollte sich für bezahlbaren Wohnraum in Heidelberg einsetzen.

JA
Bezahlbarer Wohnraum ist Voraussetzung für ein chancengerechtes und erfolgreiches Studium frei von Sorgen und Existenzängsten. Die Studierendenschaft kann Impulse setzen: z. B. durch Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und die Unterstützung studentischer Wohnprojekte.

 

7. Die Verfasste Studierendenschaft sollte sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft einsetzen.

JA
Gute Wissenschaft braucht planbare Perspektiven. Eine faire Vergütung, verlässliche Verträge und Transparenz stärken nicht nur die Attraktivität der akademischen Laufbahn, sondern auch die Qualität von Forschung und Lehre.

 

8. Wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte sollen nach einheitlichen Tarifverträgen bezahlt werden.

NEIN
Ein bundesweiter Tarifvertrag kann notwendige Flexibilität im Wissenschaftsbetrieb einschränken. Universitäre Hausverträge sind gezielt dazu in der Lage, regionale und wissenschaftliche Besonderheiten spezifisch abzubilden. Angemessene Bezahlung ja -starre Einheitslösungen nein.

 

9. Gremiensitzungen der Universität sollten transparenter werden.

JA
Transparenz ist die Grundlage demokratischer Legitimität. Universitätsgremien sind in der Vergangenheit Gefahr gelaufen, durch Absprachen und Machtstrukturen Ergebnisse herbeizuführen, welche sich nicht mehr mit dem für alle Studenten zugänglichen Informationsrahmen nachvollziehen ließen. Diese Nachvollziehbarkeit von Entscheidungsprozessen stärken jedoch das Vertrauen und auch das Interesse in akademische Selbstverwaltung.

10. In gewählten universitären Gremien sollte es eine Quotierung nach Geschlecht geben.

NEIN
Quoten greifen in das Prinzip demokratischer Wahlen ein. Engagement und Kompetenz müssen entscheiden, nicht das Geschlecht.

 

11. Die Universität sollte in Lehre und Verwaltung leichtere Sprache verwenden.

NEUTRAL
Verständliche Sprache ist wichtig, sie darf aber nicht zur Verflachung und Verarmung von Inhalten führen. Leichte Sprache sollte dort eingesetzt werden, wo sie sinnvoll und notwendig ist. Es ist jedoch an einer exzellenten Universität den Studenten zuzutrauen, auch komplexere Sachverhalte durchdringen zu können.

 

12. In Satzungen und Ordnungen der Universität soll eine gendergerechte Sprache verwendet werden.

NEIN
Wir dringen auf eine klare Einhaltung der Empfehlungen des Rates der Deutschen Rechtschreibung, die sich im Sinne der Lesbarkeit für das generische Maskulinum ausspricht.

 

13. Die Universität sollte die kritische Wissenschaft in ihre Präambel aufnehmen.

NEIN
Kritik ist essenzieller Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit. Eine ideologisch aufgeladene Definition kritischer Wissenschaft jedoch untergräbt erkenntnisorientierte Forschung zugunsten politischer Absichten.

 

14. Die Universität sollte mehr für die Aufarbeitung ihrer Geschichte tun.

JA
Verantwortung gegenüber der Geschichte gehört zur akademischen Integrität. Eine differenzierte, wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung fördert das historische Bewusstsein.

 

15. In den Gebäuden der Universität sollten Unisex-Toiletten eingerichtet werden.

NEUTRAL
Es sollte Raum für Vielfalt geben, ohne bestehende Bedürfnisse anderer zu vernachlässigen. Unisex-Toiletten können ergänzend eingerichtet werden, solange keine Pflicht zur Umrüstung entsteht.

 

16. Auf den Gebäuden der Universität sollten mehr Solaranlagen installiert werden.

JA
Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Photovoltaik auf Dächern nutzt vorhandene Flächen sinnvoll und leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.

 

17. Die Teilnehmenden-Listen auf Moodle sollen für die Teilnehmer:innen des jeweiligen Kurses sichtbar bleiben.

JA
Transparenz über die Kursgemeinschaft fördert Austausch, Gruppenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Sinne eines lebendigen akademischen Miteinanders.

 

18. Sprachkurse sollten günstiger werden.

NEIN
Aufgrund der sehr guten Auslastung fast aller Sprachkurse ist nicht davon auszugehen, dass hier Optimierungsbedarf besteht.

 

19. Das Essensangebot in den Mensen sollte nachhaltiger gestaltet werden.

NEIN
Ob Tofu oder Tafelspitz: Das Essensangebot sollte genauso divers sein wie die Studenten an unserer Uni. Dabei möchten wir es jedem eigenverantwortlich überlassen, eine gesunde und nachhaltige Mittagsentscheidung zu treffen. Tierische Produkte sind dabei für viele essentieller Bestandteil eines kräftezehrenden Lern- und Studieralltags. Wir sprechen uns daher eher dafür aus, in einem Pilotprojekt eine Ökologie-Ampel für einzelne Speisen einzuführen, um den Nutzern ihre Wahl unter umweltlichen Gesichtspunkten transparenter und ihre Entscheidungen fundierter zu machen.

 

20. Die Mensaöffnungszeiten sollten ausgeweitet werden.

JA
Ein modernes Studium ist nicht an klassische Zeitraster gebunden. Längere Öffnungszeiten berücksichtigen die Lebensrealitäten vieler Studenten und verbessern die Vereinbarkeit von Studium und Nebenjob.

 

21. Das Thema Schwangerschaftsabbrüche sollte als verpflichtende Veranstaltung in das Curriculum der Medizin aufgenommen werden.

NEUTRAL
Wir stehen zur Selbstbestimmung von Frauen. Medizinische Ausbildung muss umfassend sein, aber auch ethisch sensibel. Das Thema gehört in das Curriculum, eine verpflichtende Veranstaltung ist jedoch nicht der einzige oder beste Weg. Zudem sollte eine derartige Lehrveranstaltung nicht nur über die medizinischen, aber auch über die psychologischen und ethischen Implikationen des Schwangerschaftsabbruches ausbilden.

 

22. Dozierende sollten verpflichtet werden, Veranstaltungsunterlagen digital und kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

JA
Digitale Lehrmaterialien fördern Chancengleichheit und erleichtern zeitgemäßes Lernen. Die Verpflichtung muss aber verhältnismäßig und praktikabel bleiben. Digitale Materialien sind dabei auch kein Selbstzweck, sondern müssen zwangsläufig in einen guten didaktischen Rahmen eingebettet werden.

 

23. Die Universität sollte die Kosten für alle Pflicht- oder Wahlpflichtveranstaltungen übernehmen.

JA
Zugang zum Studium darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Pflichtveranstaltungen müssen kostenfrei bleiben, das ist ein Gebot der Chancengerechtigkeit.

 

24. Die Verfasste Studierendenschaft sollte Gruppen oder Veranstaltungen ohne universitären Bezug finanziell unterstützen dürfen.

NEIN
Die Studierendenschaft ist Teil der Universität und keine allgemeine Förderinstitution. Eine Finanzierung ohne Hochschulbezug widerspricht dem Mandat der VS und eröffnet ein Einfallstor für die selektive und intransparente Unterstützung von Partikularinteressen.

 

25. Die Verfasste Studierendenschaft sollte grundsätzlich nicht mit Studentenverbindungen kooperieren dürfen.

NEIN
Pauschale Ausschlüsse widersprechen dem Grundsatz der Toleranz. Kooperationen sollen sich an Inhalten und Verhalten orientieren, nicht an ideologischen Vorannahmen. Zudem bekennen sich fast alle Studentenverbindungen in Heidelberg uneingeschränkt zu Demokratie, Rechtsstaat und harmonischem Miteinander im Sinne eines guten sowie gedeihlichen akademischen Geistes.

 

26. Die Studiengebühren für „Nicht-EU-Studierende“ sollen beibehalten werden.

JA
Ein Studium in Deutschland ist für Nicht-EU-Bürger ein hochwertiges Angebot. Moderate Gebühren sind vertretbar, solange Stipendien und Härtefallregelungen bestehen. Darüber hinaus sind die Gebühren im bundesweiten und internationalen Vergleich absolut vertretbar.

 

27. Die Theater-Flatrate sollte erweitert werden.

JA
Kulturelle Teilhabe ist Teil ganzheitlicher Bildung. Eine moderate Erweiterung des Angebots bei hoher Nutzung ist sinnvoll, insbesondere bei geringen Zusatzkosten.

 

28. Das bundesweite Semesterticket sollte auch von der Universität Heidelberg eingeführt werden.

NEUTRAL
Durch das JugendTicket BW besteht für den allergrößten Personenkreis an der Universität Heidelberg keine Notwendigkeit zum Handlungsbedarf.

 

29. Die Semesterbeiträge an die Verfasste Studierendenschaft sollten reduziert werden.

JA
Studierende sollten finanziell entlastet werden. Beiträge müssen transparent, verhältnismäßig und zweckgebunden verwendet werden, mit klarer Kosten-Nutzen-Kontrolle.

 

30. Die Universität sollte ein Verzeichnis aller Personen anlegen, denen Ehrungen verliehen wurden.

NEUTRAL
Ein öffentliches Ehrungsverzeichnis schafft Transparenz und ermöglicht eine fundierte historische Einordnung: dies muss aber ohne pauschale Verdächtigungen geschehen, jedoch mit Verantwortung gegenüber der eigenen Geschichte.